Patienteninformation

Gerne können Sie sich bereits im Vorfeld einer geplanten Untersuchung zusätzlich anhand der unten aufgeführten Informationsmaterialien auf die Untersuchung vorbereiten.

Aufklärung Ersttrimester-Ultraschall (Nackenfaltenmessung) – Download PDF Datei


Neue Strahlenschutzverordnung – Stellungnahme des DEGUM-Vorstandes

Ersttrimester-Diagnostik

Diese Ultraschalluntersuchung führen wir von Schwangerschaftswoche 11+0 bis 13+6 durch (Ende des ersten Drittels einer Schwangerschaft). Die Scheitel-Steiß-Länge des Feten liegt vom Beginn bis zum Ende dieses Zeitraums zwischen 45 mm und 84 mm. In den weit überwiegenden Fällen wird dieser Ultraschall über die Bauchdecke durchgeführt.

Bei evtl. Mehrlingsschwangerschaften beurteilen wir, ob sich beide Feten normal entwickeln und sich vielleicht eine Placenta teilen müssen (eineiige Zwillinge). Dies kann zu Komplikationen führen und ist wesentlich auch für die weitere Betreuung dieser Schwangerschaften.

Die Ersttrimester-Diagnostik (ETS) beinhaltet eine umfassende Ultraschalluntersuchung mit 3 Schwerpunkten:

Früherkennung kindlicher Organfehlbildungen

Mit der von uns verwendeten optimalen Gerätetechnik und Expertise können bereits über 70 % der mit Ultraschallfeindiagnostik erkennbaren schweren fetalen Organfehlbildungen zu diesem frühen Zeitpunkt erkannt werden.

Selbst wenn mittels Ultraschall von uns keine Auffälligkeiten festgestellt werden ist dies jedoch keine Garantie für ein gesundes Kind.

Screening auf die Trisomien  21, 18 und 13 (häufige Chromsomenstörungen)

Für eine Aussage über das Risiko für eine Trisomie der Chromosomen 13, 18 und 21 (Down-Syndrom) wird per Ultraschall die Nackentransparenz (auch Nackenfalte oder NT) des Feten exakt gemessen. Zusätzlich beurteilen wir nach Möglichkeit weitere Ultraschallmarker:

  1. Ausprägung des Nasenknochens
  2. Blutfluss über die rechte Herzklappe (Trikuspidalklappe)
  3. Blutfluss durch den Ductus venosus (Gefäß an der fetalen Leber)
  4. evtl. relevante fetale Fehlbildungen

In Kombination mit dem Alter der Schwangeren und Hormonuntersuchungen aus mütterlichem Blut kann dann eine individuelle  Risikoberechnung durchgeführt werden.

Dieses kombinierte  Vorgehen erzielt ein Höchstmaß an Aussagekraft über die Auftretenswahrscheinlichkeiten der Trisomien 21, 18 und 13 und ist bei über 80 % der untersuchten Schwangeren vergleichbar mit der Aussagekraft eines Harmony- oder Praena-Tests. Das Ergebnis wird Ihnen am Tag der Untersuchung ausführlich erläutert.

Vorraussetzung hierfür ist unsere Akkreditierung und Lizenzierung für die verwendeten Ultraschallmarker bei der Fetal Medicine Foundation in London, die wir jährlich im Rahmen einer umfangreichen Qualitätssicherung erneuern.

Wenn Sie jedoch Chromosomenstörungen mit absoluter Gewissheit ausschließen möchten, empfehlen wir Ihnen eine Chromosomenanalyse der kindlichen Zellen entweder über eine Mutterkuchenprobe (Chorionzottenbiopsie)  oder eine Fruchtwasseruntersuchung (Amniocentese).

Screening auf schwere Schwangerschaftskomplikationen (Präeklampsie, Mangelversorgung)

Wir können zum Zeitpunkt der Ersttrimester-Diagnostik zusätzlich das Risiko für Präeklampsie und Mangelversorgung des Babys im Schwangerschaftsverlauf abschätzen.

Über die Ultraschallmessung (Farb-Doppler) u.a. der Durchblutungsqualität des Mutterkuchens in Kombination mit weiteren Parametern gemäß der Fetal Medicine Foundation sind 90 % der in der späteren Schwangerschaft drohenden Präeklampsien frühzeitig erkennbar.

Bei früher Erkennung können zeitnah medikamentöse Maßnahmen und eine entsprechende Überwachung der Schwangerschaft veranlasst werden. Nur über eine frühzeitige medikamentöse Therapie können bei entsprechender Indikation nach der Ersttrimester-Diagnostik bis zu 80 % der Präeklampsien und Mangelversorgungen verhindert werden.

Was ist Präeklampsie ?

Präeklampsie ist eine  Komplikation im späteren Verlauf der Schwangerschaft. Sie kann über Bluthochdruck, Wassereinlagerung im Gewebe und Eiweißausscheidung im Urin bis zu lebensbedrohlichen Zuständen für die Mutter führen. Das ungeborene Kind ist häufig unterversorgt und eine Entbindung vor der 34. SSW kann überlebensnotwendig werden.

Eine Präeklampsie entwickelt sich bei 1:50 Schwangeren, eine frühe (vor 34. SSW) bei 1:200 Schwangeren. Die Präeklampsie ist damit 10-mal häufiger als z.B. eine Trisomie 21 (Down-Syndrom).

Das Ersttrimesterscreening ist im Regelfall kein Bestandteil der regulären Vorsorgeuntersuchung. Die Kosten für die Beratung und dazugehörige Untersuchungen werden von den gesetzlichen Krankenkassen in den meisten Fällen nicht übernommen.